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Jetzt umdenken: Mit diesen 5 Tipps leben Sie richtig nachhaltig

Ab und zu brauchen wir alle einen kleinen Denkanstoß – und genau dazu soll dieser Artikel dienen. Denn nachhaltig zu leben ist nicht einfach: Überall locken Produkte in bunten Verpackungen mit großen Versprechungen – und auch bei den meisten Grundnahrungsmitteln kommt man um Kunststoffverpackungen nicht herum. Glücklicherweise gibt es inzwischen viele Alternativen und Möglichkeiten, die sich in den Alltag integrieren lassen, um etwas im Sinne der Nachhaltigkeit zu tun. Die folgenden Tipps helfen Ihnen beim Umdenken.

Dass aus einer Konsumgesellschaft eine Wegwerfgesellschaft erwächst, ist keine Überraschung. Aber glücklicherweise erzeugen Trends auch immer Gegentrends und so entsteht aktuell eine Bewegung, die gegen die Wegwerfkultur ankämpft. Leider ist das nicht ganz einfach. Jeder, der schon versucht hat, im Supermarkt auf den Kauf von Produkten in Plastik zu verzichten, ist vermutlich schnell an seine Grenzen gestoßen, denn: In Folie eingeschweißte Bio-Gurken sind nicht nur der Gipfel an Absurdität, sondern nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt inzwischen viele Ideen und Konzepte, die uns helfen, den Nachhaltigkeitsgedanken wenigstens in Bezug auf überflüssige Verpackung in die Tat umzusetzen.

Aus Altem etwas Neues machen

Upcycling: Das ist definitiv kein neuer Ansatz, aber in unserer kurzatmigen Zeit kommen solche Projekte meist auf die Wartebank. Dabei kann es viel Spaß machen, alte Dinge neu zu erfinden. Sie kennen das vermutlich: Sie sitzen zu Hause, schauen sich um und haben das Gefühl, Sie brauchen unbedingt frischen Wind in Ihrer Wohnung. Aber frischer Wind bedeutet nicht, dass Sie sofort ins nächstgelegene Möbelhaus fahren müssen, um neue Möbel oder Wohnaccessoires zu kaufen. Denn es gibt viele kreative Ideen, um aus Altem etwas Neues zu machen: So lassen sich aus Gläsern mit Schraubverschluss zum Beispiel wunderbare Lampen basteln oder aus Vintage-Koffern Couchtische und Wandregale. Besuchen Sie zum Beispiel Handmade Kultur und lassen Sie sich dort von kreativen Ideen für Ihr Zuhause inspirieren.

Repair Cafés: Zusammensitzen, Kaffee trinken und dabei gemeinsam etwas Gebrauchtem neues Leben einhauchen, statt es wegzuwerfen. Klingt vielversprechend? Das ist es auch. Sogenannte Repair Cafés laden in vielen Großstädten dazu ein, Geräte, die nicht mehr ganz rund laufen, mit der Hilfe Gleichgesinnter zu reparieren oder alten Gegenständen neuen Glanz zu verleihen. Werkzeug und Material für alle möglichen Reparaturen sind natürlich in jedem der rund 250 Repair Cafés in ganz Deutschland vorhanden. Dazu unbedingt mitbringen: Zeit, Spaß am Werkeln und am Kontakt zu Ähnlichdenkenden. Ein weiterer Pluspunkt: die Reparatur kostet keinen Cent. Auf der Seite repaircafe.org finden Sie Cafés in Ihrer Nähe.

Wie wäre es mit einer nachhaltigen Kleidertauschparty?

Tauschen statt wegwerfen: Wer sich nicht vorstellen kann, seinen alten Kleidern mit Hilfe von Upcycling neues Leben einzuhauchen, sie aber auch nicht wegwerfen möchte, hat noch eine ganz andere Option: Tauschen! Sie werden sich wundern, wie gut Ihre alten ungeliebten Kleider oder Fehlkäufe bei anderen ankommen. Wie wäre es mit einer Tauschparty? Laden Sie dazu FreundInnen ein und bitten Sie sie mitzubringen, was sie gerne loswerden möchten, aber zu schade zum Wegwerfen ist. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Vom Kerzenständer über Nagellack und Schmuck bis hin zu „Klamotten“ – ab in die Tauschbörse! Je mehr Vielfalt, desto größer die Chance, schöne Beute zu machen. Alles, was übrig bleiben sollte, können Sie spenden. Ich habe so etwas bereits mit Freunden veranstaltet und die Resonanz war spektakulär!

Kleidund leihen bei der Kleiderei

„Stil hast du, Kleider leihst du“: Das ist das Motto der Kleiderei. Hier können Sie sich Kleidungsstücke zum Flatrate-Preis ausleihen. Das Konzept ist denkbar einfach: Für die Online-Ausleihe registriert man sich einmalig, bezahlt 49 Euro im Monat und kann dafür bis zu vier Kleidungsstücke ausleihen – und nach vier Wochen gegen vier neue Stücke tauschen. Damit die geliehenen Kleider passen, ermitteln die Stylistinnen der Kleiderei bei der ersten Anmeldung mit einem Fragebogen Ihren Stil, Ihre Vorlieben und Problemzonen, sodass das Paket möglichst passend auf Sie zugeschnitten ist.

In Köln gibt es die Kleiderei auch als Ladengeschäft. Das Prinzip dort ist ähnlich, allerdings beträgt die monatliche Gebühr nur 25 Euro, weil hier keine Versandkosten anfallen. Sie können sich das Ganze wie einen gemeinschaftlichen Kleiderschrank vorstellen, aus dem man sich Kleider leiht und später gegen etwas Neues tauscht. Sollten Sie sich in ein geliehenes Stück verlieben – kein Problem, denn Sie können es auch kaufen!

So retten Sie Lebensmittel

SirPlus hilft Ihnen dabei: Rund die Hälfte aller Lebensmittel in Europa werden weggeworfen, dabei ist ein Großteil davon noch genießbar. SirPlus hat es sich zur Aufgabe gemacht, etwas dagegen zu tun und rettet diese Lebensmittel aus Supermärkten oder von Großhändlern, um sie in einer gemischten Box zu Ihnen nach Hause zu schicken. In Berlin hat das junge Unternehmen sein erstes Food-Outlet eröffnet. Das Ziel: Lebensmittel zu retten soll massentauglich und damit selbstverständlich werden. Es gibt die SirPlus Retterbox optional vegan oder vegetarisch. Gefüllt ist sie mit geretteten Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum zwar teilweise überschritten ist, die aber noch genießbar sind. Die Vorteile für Sie: Sie sparen Geld und tun etwas im Sinne der Nachhaltigkeit. SirPlus liefert die Ware übrigens auch innerhalb Deutschlands. Hier muss aber sicher jeder für sich selbst entscheiden, ob das Ganze via Lieferung noch nachhaltig ist …

Sir Plus rettet Lebensmittel

Unverpackt einkaufen: Ein weiteres, tolles Konzept, das Ihnen hilft nachhaltig zu leben, sind Unverpackt-Läden. Denn Müsli in Plastiktüten und Pappkartons, Gemüse in Folie eingeschweißt oder einzeln verpackte Cookies müssen nicht sein. Seit einigen Jahren bieten Unverpackt-Läden deshalb eine Alternative zum Supermarkt. Sie können dort alle Produkte vor Ort selbst in mitgebrachte Behältnisse füllen. Natürlich gibt es dort nicht alles, was Sie in prall gefüllten Supermarktregalen finden, aber dort einzukaufen ist ein Anfang. Plastikmüll komplett zu vermeiden ist nur mit großem Aufwand möglich, aber einen Versuch ist es wert. Ein geringer Aufwand mit großer Wirkung ist zum Beispiel der Verzicht auf Plastiktütchen beim Abwiegen von Obst und Gemüse oder die obligatorische Einkaufstüte zum Wegwerfen an der Kasse. Dennoch: Plastik sparen bedeutet nicht, alles wegzuwerfen, was sie zu Hause in den Schränken haben. Das wäre alles andere als nachhaltig. Ihre Tupperdosen, Schneidebretter, Eierlöffel etc. haben die letzten zehn Jahre überstanden und halten sicher auch noch weitere zehn. Es geht darum, nicht mehr Müll als nötig zu produzieren. Behalten Sie diese Dinge ruhigen Gewissens, bis sie wirklich ausgedient haben.

Sind Sie noch in Ihrer gewohnten Komfortzone?

Dauerstrom ade: Wussten Sie, dass Elektrogeräte im Energie-, Sleep- oder Standby-Modus 15 Prozent des Stromverbrauchs ausmachen? Energieverschwendung im Schlaf lässt sich ganz einfach durch abschaltbare Mehrfachstecker verhindern. Das ist einfach und effektiv.

Effizienter heizen: In der kalten Jahreszeit müssen nicht alle Heizkörper auf Hochtouren laufen. Um den Energieverbrauch zu senken, reicht es oft schon, ein paar Grad runterzuschalten – vor allem in Räumen, die wenig frequentiert sind. Statt gekippter Fenster lieber mehrmals täglich kurz und wirkungsvoll stoßlüften. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihr Portemonnaie.

Versuchen Sie es einfach mal!

Verzichten Sie auf Gemüse in Plastik, reparieren Sie alte Gegenstände, statt sofort etwas Neues zu kaufen. Schauen Sie im Second-Hand-Laden vorbei, fahren Sie öfter mal mit dem Fahrrad oder nutzen sie Car Sharing. Es gibt so viele Möglichkeiten nachhaltiger zu leben. Versuchen Sie es einfach, denn – kaum zu glauben – es macht glücklich!

Fotos: Kleiderei Hamburg / SirPlus 


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