Neuseeland

Neuseelands Südinsel: Von eisigen Giganten zu brodelnden Städten

Wenn Sie bereits unsere Nordinsel-Reisetipps gelesen haben, wissen Sie, dass Sie dort vor allem urbane Metropolen wie Auckland und Welligton erwarten. Ganz anders sieht es auf Neuseelands Südinsel aus. Hier lockt die Natur. Erfahren Sie, welche Highlights es zwischen dem Abel Tasman Nationalpark im Norden und dem belebten Städtchen Queenstown im Süden zu entdecken gibt – und zwar aus erster Hand!

Sagenhafte Seen, gigantische Gletscher und charmante Städtchen voller Leben: Neuseelands Südinsel hat einiges zu bieten. Davon konnten sich auch unsere Reisegewinnerin Judith und ihre Begleiterin überzeugen. Im Rahmen einer Kooperation von Neuseelandhaus und Reformhaus hatte Judith einen Trip nach Neuseeland für zwei Personen im Wert von rund 10.000 Euro gewonnen. Der Wahnsinnsgewinn enthielt nicht nur Hin- und Rückflug und zwei Wochen Unterkunft, sondern außerdem einen exklusiven Manuka-Erlebnistag mit Besuch bei einem Imker und einer Führung beim MGO Manuka Pionier Manuka Health. Dazu hätte wohl niemand von uns nein gesagt, oder?
Erfreulicherweise haben uns die beiden Glückspilze an ihrem Roadtrip teilhaben lassen und uns mit Fotos versorgt. Die möchten wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten und gleichzeitig die Gelegenheit nutzen, Ihnen selbst noch ein paar Tipps für ihren Road-Trip auf der Südinsel Neuseelands zu geben.

Arthurs Pass: Historische Route zwischen Ost- und Westküste

Der Arthurs Pass liegt in den südlichen Alpen Neuseelands. Mit seinen breiten Flüssen, dichten Wäldern und vielen über 2000 Meter hohen Bergen ist er die Kulisse für einen der dreizehn Nationalparks des Landes. Die Maori nutzten den Pass schon vor vielen hundert Jahren als Verbindung zwischen der Ost- und Westküste. Der Highway, der sich einigen Jahrzehnten durch die Bergkette zieht, gilt als neuzeitiges Ingenieursmeisterwerk: Die Straßen und hohen Brücken schlängeln sich zwischen steilen Felswänden und Wasserfällen hindurch. Von kleinen Rastplätzen oder gemütlichen Unterkünften, die Sie entlang des Highways immer wieder finden, starten Sie Ein- oder Mehrtagestouren in die bergigen Regionen des Arthurs Pass.

Auf dem Weg von der Ostküste zur Westküste auf der Südinsel sind wir über Arthurs Pass gefahren. Der Nationalpark zieht sich durch die gesamte Berglandschaft und man hat von überall eine fantastische Aussicht. Eines unserer Highlights war die Tierwelt vor Ort: Wir haben sogar den seltenen Kea Vogel gesehen. Eine tolle Begegnung.

Brücke durch den Arthurs Pass auf Neuseelands Südinsel

Vom gleichnamigen Dörfchen Arthurs Pass – mit weniger als 50 Einwohnern – sind es zur nächsten Sehenswürdigkeit grade einmal 40 Autominuten entfernt. Wenn Sie dem State Highway 73 in Richtung Christchurch folgen, kommen Sie ohne Umwege an den Kalksteinformationen von Castle Hill vorbei: Kura Tāwhiti, wie die Maori sie nennen. Die von grünen Wiesen umgebenen hellgrauen Steinwände bieten unzählige Fotomotive und sind bei Kletter- und Boulder-Fans ein beliebtes Ziel. Hier gilt Achtsamkeit und besonderer Respekt, denn Castle Hill wurde vom Dalai Lama als „Spirituelles Zentrum des Universums“ geehrt?

Wie Phönix aus der Asche: Christchurch

Wenn Sie an Christchurch denken, die größte Stadt auf der Südinsel Neuseelands, wird Ihnen vielleicht als erstes die verheerende Naturkatastrophe von 2011 in den Sinn kommen. Das Erdbeben, das vor sieben Jahren im Februar die Region Canterbury erschütterte, forderte 185 Menschenleben und brachte große Teile der Stadt zum Einsturz. Darunter auch die imposante Kirche im Zentrum der Stadt. Wie die Neuseeländer aber nun einmal sind, lassen sie sich von solchen Rückschlägen nicht unterkriegen. In kürzester Zeit entstand an der Stelle die außergewöhnliche Einkaufsmeile Re:START, die komplett aus Containern besteht und Besucher nicht nur mit Mode- und Lebensmittelgeschäften anlockt, sondern auch mit ausgefallenen Street-Food- und Kaffee-Leckereien. Die irreparabel beschädigte Kirche ersetzten die Kiwis kurzerhand durch die Cardboard Cathedral („Papp-Kathedrale“). Sie ist die einzige Kathedrale der Welt, die teilweise aus Kartonagen gebaut wurde. Das Gebäude wurde von dem Architekten Shigeru Ban entworfen. Schauen Sie sich dieses unglaubliche Bauwerk unbedingt an!

Franz Josef Gletscher und Fox Gletscher – Die eisigen Zwillinge

Wenn Sie an die Küsten Neuseelands Südinsel denken, haben Sie mit Sicherheit goldene Strände und das weite Meer vor Ihrem inneren Auge – kein jahrhundertealtes Eis. Tatsächlich finden Sie in den Alpen der Südinsel aber viele Gletscher, die sich fast bis zum Meeresspiegel hinunter erstrecken. Die bekanntesten sind der Franz Josef Gletscher und der Fox Gletscher, die nur etwa 30 Autominuten voneinander entfernt an der Westküste liegen.

Durch das milde Klima in dieser Region können Sie die beiden Gletscher von Rastplätzen aus entspannt zu Fuß erreichen, ganz ohne professionelle Ausrüstung. Wenn Sie sich aber dennoch in ein kleines Abenteuer stürzen wollen, buchen Sie eine geführte Tour: Mit dem Hubschrauber erkunden Sie die Gletscher zuerst aus der Vogelperspektive, bevor Sie sie im Anschluss zu Fuß über- und durchqueren. Auch ohne Handy oder Kamera werden Sie unvergessliche Bilder auf Ihrer ganz persönlichen „Festplatte“ speichern.

Auch unsere beiden Gewinnerinnen haben einen Ausflug zum Franz Josef Gletscher gemacht. Dank eines Insider-Tipps haben Sie aber noch eine andere Entdeckung gemacht:

Auf dem Weg vom Franz Josef Gletscher nach Wanaka haben wir am Lake Matheson gehalten. Die Reinigungsdame aus unserer Unterkunft hatte uns den Tipp gegeben, dort einen kurzen Stopp einzulegen. Der See zeigt eine perfekte Reflektion und man sieht den Mount Cook quasi doppelt. Es war wirklich ein wunderschönes Spiegelbild, wie gemalt.

Spiegelung des Mount Cook auf dem Lake Matheson auf Neuseelands Südinsel

Lake Tekapo: Malerisches Panorama auf Neuseelands Südinsel

Ein weiteres, wunderschönes Naturspektakel erwartet Sie nur ein kleines Stück weiter südlich der beiden Gletscher. Der Lake Tekapo, benannt nach der gleichnamigen Stadt am Ufer des Sees, leuchtet in einem hellen Türkis, das fast unnatürlich wirkt. Grund dafür sind die Zuflüsse, die im See münden. Sie bringen feinen Staub von den Felsen unterhalb der Gletscher mit sich, die das Wasser des Lake Tekapo so hellblau werden lassen. Dieser Ort wirkt fast mystisch und es lohnt sich definitiv, hier einen weiteren Stopp einzulegen. Allerdings nicht nur wegen der außergewöhnlichen Farbe: Denn während das Panorama tagsüber eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Bergketten und den leuchtenden See erlaubt, wird die wahre Schönheit der Region erst spät am Abend enthüllt. Meine Empfehlung: Machen Sie es sich an der Kirche des Guten Hirten, einer alten Kirche der Pioniere, gemütlich, sobald der Sonnenuntergang einsetzt. Die gesamte Umgebung wird – dank der hier geringen Lichtverschmutzung – zuerst in goldenes Licht gehüllt. Bei zunehmender Dunkelheit eröffnet sich ein spektakuläres Himmelsschauspiel aus Sternschnuppenschauern und Polarlichtern.

Die Kirche des Guten Hirten auf Neuseelands Südinsel am Lake Tekapo bei Nacht

Und jetzt „Action“: Ab nach Queenstown

In Queenstown ist Bewegung angesagt. Die charmante 15.000-Einwohner-Stadt am Lake Wakatipu hat für Fans von Outdoor-Aktivitäten einiges zu bieten: Von Mountainbiken über Bungee- und Fallschirmspringen bis hin zu Snowboarden – Adrenalinjunkies kommen hier auf ihre Kosten. Auch Judith hat das Städtchen zu einem ihrer Favoriten erklärt:

Queenstown ist wirklich sehr süß. Man hat die City schnell gesehen, da sie sehr klein ist, aber es gibt unglaublich viel, was man dort unternehmen und erleben kann. Wir sind mit der Seilbahn auf einen Gipfel mit einer Aussichtsplattform gefahren: Die Sicht von dort oben war wunderschön. Direkt neben der Terrasse war auch eine Bungee Plattform, das war nichts für uns Angsthasen.

Und wenn Sie abends nach einem Tag voller Action noch unter Leute gehen wollen, ist auch das kein Problem. In den zahlreichen Pubs, Bars und Clubs ist jeden Tag in der Woche etwas los. Perfekt, um mit Einheimischen und Leuten aus aller Welt nach einem actiongeladenen Tag bei einem Bier oder Wein anzustoßen. Fast-Food-Freunden empfehle ich einen Abstecher zu Fergburger im Stadtzentrum. Viele behaupten, hier bekäme man den besten Burger ganz Neuseelands! Aber Achtung: Zur Mittagszeit sollten Sie sich auf lange Wartezeiten einstellen. Für alle, die Lust auf eine andere Art von Sightseeing haben und wenig Lust auf Burger verspüren, hat Judith noch einen anderen Tipp:

Ein absolutes Highlight unseres Trips war der Flug nach Milford Sound. Wir sind von Queenstown in einer kleinen Propellermaschine über die tolle Berglandschaft geflogen. Auf dem Hinflug durfte ich sogar vorne beim Piloten sitzen und hatte die beste Aussicht. Die Seen in den Bergkratern waren wirklich unglaublich schön. So etwas würde man von unten niemals sehen. Definitiv ein Must-Do.

Helikopter Flug nach Milford Sound auf Neuseelands Südinsel

Es gibt unzählig viele Schönheiten zu sehen in diesem Land. Ich freue mich, wenn meine persönliche Auswahl Ihren Trip auf Neuseelands Südinsel perfekt macht! Wenn Sie noch nach weiteren Anregungen suchen, lesen Sie meinen Artikel zu den Reisetipps für die Nordinsel. Und: Schicken Sie uns doch auch Ihre Fotos und Eindrücke … wir sind immer neugierig!

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