Gesundheit

Diese Weihnachtsgewürze haben es in sich

Oh, wie das duftet! Wir alle kennen den Geruch typischer Weihnachtsgewürze. Doch nur die wenigsten von uns wissen, dass manche dieser Gewürze auch wohltuende Kräfte haben. Ich verrate Ihnen, welche es sind und wie sie ihre Wirkung am besten entfalten.

Jedes Jahr, wenn die Temperaturen in Herbst und Winter fallen, packt mich die pure Lust auf Weihnachtsgewürze! Egal, ob Plätzchen, Stollen, Teemischungen oder selbstgemachte Gewürzkreationen: Ich probiere so viele Rezepte wie möglich aus. Unter Weihnachtsgewürzen verstehe ich vor allem die Klassiker Zimt, Kardamom, Anis, Gewürznelken, Muskat und Vanille. Ihr Duft darf hierzulande zur Weihnachtszeit nicht fehlen. Diese wunderbaren Schätze sind aber nicht nur eine schöne Zutat für weihnachtliche Leckereien, manche von ihnen wirken auch heilend und wohltuend. Lesen Sie hier mehr über die Wirkung der einzelnen Gewürze, wie Sie sie für Ihr Wohlbefinden nutzen können und natürlich meine Empfehlungen für kleine weihnachtlich angehauchte Köstlichkeiten.

Der Klassiker unter den Weihnachtsgewürzen: Zimt

Zimt ist eines der Supergewürze, für das es unglaublich viele Einsatzmöglichkeiten gibt. Von Gebäck über Müsli bis hin zu Getränken und warmen Eintöpfen – der Fantasie für Zimtrezepte sind keine Grenzen gesetzt. Aber Zimt ist nicht nur lecker: Neben der angeblich aphrodisierenden Wirkung, ist Zimt in der Volksheilkunde auch mit desinfizierenden, krampflösenden, durchblutungsfördernden, beruhigenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften besetzt. Traditionell wird Zimt gegen Appetitlosigkeit und Verdauungsprobleme wie Blähungen und Durchfall eingesetzt, aber auch bei Erkältungskrankheiten.

Ich persönlich empfehle Ihnen für kalte Winterabende Zimt in „Goldener Milch“. Das Getränk wirkt entzündungshemmend und stärkt zudem die Immunabwehr. Außerdem hat die Goldene Milch eine antioxidative Wirkung, regt die Leber an und hilft dem Körper bei der Verdauung und Entgiftung.

Goldene Milch mit Weihnachtsgewürzen

Für 1-2 Tassen benötigen Sie die folgenden Zutaten:

  • 300 Milliliter Pflanzenmilch (zum Beispiel Mandelmilch)
  • 1 Stück Kurkuma (2-3 Zentimeter groß, gibt es im Asia-Laden)
  • 1 Esslöffel Kurkumapulver
  • 1 Stück Ingwer (2-3 Zentimeter groß; je mehr desto schärfer wird die Milch)
  • ¼ Teelöffel frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • ¼ Teelöffel Zimt
  • ½ Teelöffel Kokosöl
  • 1 Prise frisch gemahlene Muskatnuss
  • 1 Teelöffel Manuka Honig

Mischen Sie alle Zutaten in einem Mixer bis die Milch eine schöne Farbe hat. Das war es auch schon! Mein Tipp: Ab aufs Sofa damit und entspannen.

Kardamom – das exquisite Gewürz, nicht nur zu Weihnachten

Der grüne Kardamom-Strauch wächst vorrangig in Asien und im vorderen Orient. In der dortigen Küche wird die gesamte Pflanze genutzt – also Stängel, Blätter und Samen. Als Exportgut haben sich vor allem die Samenkapseln durchgesetzt. Diese sind in ganzer oder gemahlener Form bei uns erhältlich. Als sogenanntes Heilmittel wird Kardamom hierzulande vor allem in Pulverform verwendet und bei Erkältung, Grippe, Asthma, Husten, Klimakterium, Regelschmerzen und Magenkrämpfen eingesetzt. Die ätherischen Öle in den Samen halfen der Erzählung nach schon den Römern nach den legendären Orgien ihre Mägen zu beschwichtigen und die Darmtätigkeit anzuregen. Dies ist sicherlich auch für den ein oder anderen von uns in der Weihnachtszeit ein guter Tipp!

Am einfachsten zubereiten lässt sich Kardamom in Form von Tee. Geben Sie einfach einen Teelöffel frische Kardamom-Samen in eine Tasse und gießen Sie diese mit heißem Wasser auf. Lassen Sie den Tee zehn Minuten ziehen und genießen Sie seine wohltuende Wirkung.

Oder haben Sie Lust etwas Feines an Freunde und Familie zu verschenken?  Dann empfehle ich leckere Schoko-Kardamom Plättchen!

Kardamom: Dieses Weihnachtsgewürze haben es in sich

Für die Zubereitung benötigen Sie:

  • 2 Teelöffel Kardamomsamen
  • 200 Gramm Zartbitterschokolade (mindestens 70% Kakaoanteil)
  • 1 Esslöffel Manuka Honig

Zerstoßen Sie die Samenkapsel in einem Mörser zu feinem Pulver. Je feiner das Pulver, desto besser verteilt es sich in der Schokolade. Dann schmelzen Sie die Schokolade im Wasserbad, fügen Honig und Kardamompulver hinzu und vermischen alles gründlich. Legen Sie danach ein Backblech mit Backpapier aus, verteilen Sie die Masse auf dem Blech und lassen Sie diese erkalten. Sobald die Masse hart geworden ist, können Sie sie in kleinere Stücke zerbrechen. Mein Tipp: Verpacke Sie sie anschließend in luftdichte, hübsche Gläser. Das Ganze ergibt ein wunderbares Mitbringsel für die nächste Kaffeeeinladung!

Anis – ein Allheilmittel

Der charakteristische Geruch von Anis löst bei vielen Menschen nicht unbedingt Wintergefühle aus.  Aber in der Kombination mit anderen Weihnachtsgewürzen ist Anis aus der Backstube nicht wegzudenken. Die Wirkung des traditionellen Heilkrautes ist seit langem bekannt und geschätzt. Angewendet wird es vor allem bei Magenbeschwerden, Blähungen, Erkältungen, Appetitlosigkeit und Einschlafschwierigkeiten. Denn Anis wirkt krampflösend, antibakteriell, antiviral und blähungslösend. Dies geschieht vor allem durch die im Anis enthaltenen ätherischen Öle.

Im Fall von Unwohlsein lässt sich sehr einfach ein Anis-Tee herstellen. Nehmen Sie 1 -2 Teelöffel frisch zerstoßene Samen und gießen Sie sie mit 250 Milliliter kochendem Wasser auf. Lassen Sie den Tee anschließend noch zehn Minuten ziehen. Für eine Heilanwendung sollten Sie 3 bis 5 Tassen täglich trinken.

Und wenn Sie kein Unwohlsein plagt? Dann probieren Sie die Anis-Schneeflöckli aus. Sie sind schnell gemacht und unwiderstehlich gut!

Sie benötigen:

  • 125 Gramm Butter oder Margarine
  • 50 Gramm Puderzucker
  • 60 Gramm Mehl
  • 125 Gramm Speisestärke
  • 1 Paket Vanillezucker (Bourbon)
  • 1 Esslöffel Anis, gemahlen
  • 1 Esslöffel Puderzucker zum Bestäuben

Rühren Sie die Butter oder Margarine schaumig. Mischen Sie das Mehl, die Speisestärke, den Vanillezucker, Anis und den gemahlenen Puderzucker unter. Fügen Sie danach 1 bis 2 Esslöffel eiskaltes Wasser hinzu und verkneten alles zu einem glatten Teig. Lassen Sie diesen danach zugedeckt 30 Minuten kühl stehen. Danach formen Sie aus dem Teig kirschgroße Kugeln, legen sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und drücken die Kugeln mit einer Gabel leicht flach. Das ergibt ein hübsches Muster. Zum Schluss alles im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad ungefähr 12-15 Minuten backen. Auskühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und genießen!

Sternanis – kein Anis, aber ähnlich in der Wirkung

Sternanis: Dieses Weihnachtsgewürze haben es in sich

Ein weiterer Klassiker unter den Weihnachtsgewürzen ist Sternanis – rein pflanzlich aber übrigens nicht mit Anis verwandt. Anis ist ein Doldenblütler, wohingegen Sternanis ein immergrüner Baum ist, der in tropischen Gebieten wächst. Zudem schmeckt Sternanis eher kräftig und würzig – im Gegensatz zum eher lieblichen Anis. Die Heilwirkung beider Pflanzen ist jedoch sehr ähnlich. Auch Sternanis wirkt krampf- und schleimlösend, sodass beide Samen bei Husten und Magenbeschwerden eingesetzt werden. Rein optisch ist Sternanis hübscher und wird deswegen auch gerne als Dekoration von Speisen verwendet. Apropos Speisen: Sternanis darf im klassischsten aller Weihnachtsgewürzen – dem Lebkuchengewürz – nicht fehlen. Außerdem benötigen Sie:

  • 4 Teelöffel Zimt
  • 1 Teelöffel Anis
  • 1 Teelöffel Sternanis
  • 2 Teelöffel Ingwer
  • 2 Teelöffel Fenchelsamen
  • 2 Teelöffel Kardamom
  • 2 Teelöffel Koriandersamen
  • 2 Teelöffel Nelken
  • 1 Teelöffel Piment
  • 2 Teelöffel Muskatnuss

Nachdem Sie nun die Wirkung einiger Gewürze kennengelernt haben – was sagen Sie? Lebkuchengewürz hat es ganz schön in sich oder? In einem hübschen Glas verpackt ist es übrigens auch ein schönes weihnachtliches Mitbringsel!

Der Phantasie sind mit den einzelnen Weihnachtsgewürzen keine Grenzen gesetzt. Für sich allein sind sie bereits wahre Heilbringer und helfen uns bei vielen Beschwerden. Zusammen ergeben sie den Duft und Geschmack von Weihnachten.

Egal, welche Rezepte sie ausprobieren, ich wünsche Ihnen Guten Appetit und eine gesunde Winterzeit!


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