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Herbstrezepte – herzhafte Genussmomente mit Kürbis

Der Kürbis – unsere beliebte Powerbeere – hat Saison! Passend dazu möchte ich Ihnen ein paar Herbstrezepte mit unserem Lieblingsherbstboten auf den Weg geben. Sie helfen Ihnen bei der Vermeidung der ungeliebten Winterspeck-Fallen und stärken Sie für die nahende Winterzeit.

Was hatten wir doch für gigantische Sommermonate: Hitze, tropische Nächte, Obst satt, das sogar noch vor seiner eigentlichen Saison reif war. Doch das ist jetzt vorbei: Es wird wieder früh dunkel und nachts so richtig kalt. Dieser Jahreszeitenwechsel kam nach der langen Hitzeperiode fast unerwartet und der Umschwung ist vielen aufs Gemüt geschlagen. Merkwürdig, aber viele von uns sehnen sich tatsächlich nach Nieselregen, Nebelschwaden, Schneeschauern und schönen, dicken Wollsocken, kuscheligen Decken und leckeren deftigen Gerichten. Warum ist das so?

Genetisch vorprogrammiert: Winterspeck und Co.

Es gibt viele Theorien zum Thema Winterspeck – einige davon klingen einleuchtender als andere. Futtern wir uns tatsächlich wie die Eichhörnchen ein Fettpolster an und verlangsamen den Stoffwechsel, um uns vor der Kälte zu schützen beziehungsweise sind wir einfach Opfer der Evolution? Eine weitere Theorie: Wir bewegen uns nicht genug im Winter. Viele Erklärungen, doch welche stimmt?

Die finnische Gesundheitswissenschaftlerin Elina Helander wies kürzlich nach, dass der Winterspeck auch eine ganz andere Ursache haben könnte, indem sie über viele Monate Tag für Tag die Messprotokolle von insgesamt fast 3.000 Probanden aus unterschiedlichen Ländern auswertete, die elektronische Waagen mit Internetzugang nutzten. Das Ergebnis: Die 760 deutschen Teilnehmer der finnischen Studie wogen nach den Weihnachtstagen durchschnittliche 0,8 Kilogramm mehr als vorher. In Japan schlugen hingegen diverse Feiertage Anfang Mai zu Buche, die zur Gewichtszunahme führten. Zurückzuführen ist die Zunahme aber nicht nur auf die Feiertage, sondern auch auf die besondere soziale Situation um diese Tage herum: Ernährungspsychologen stellten fest, dass Menschen mehr essen und mehr Alkohol trinken, wenn sie in Gesellschaft sind. Die möglichen Faktoren sind also zahlreich. Aber viel wichtiger ist eigentlich: Was hilft uns jetzt, gesund, gestärkt und glücklich durch den Winter zu kommen, aber trotzdem unseren Hunger auf Deftiges zu stillen?

Herbstrezepte: Den winterlichen „Ess-Instinkten“ bewusst folgen

Ich empfehle Ihnen wärmende Speisen wie Eintöpfe, cremige Kürbissuppen oder deftige Ofengerichte voller wertvoller Zutaten. Zum Glück macht es uns die Natur gerade einfach: Buntes Herbstgemüse, Pilze und verschiedene regionale Obstsorten feiern jetzt Saison und warten nur darauf, von uns zu herzhaften Energiespendern verarbeitet zu werden. Am schönsten ist es, wenn alle genannten Komponenten zu einer großartigen kulinarischen Kombination verarbeitet werden. Fehlen dürfen dabei dann aber auf keinen Fall die folgenden Gewürze…

Unverzichtbar für alle Herbstrezepte: Gewürze & Kräuter

Herbstrezepte – herzhafte Genussmomente mit Kürbis

  • Rosmarin und Thymian: Kreislaufstärkend und erkältungslindernd kommen uns diese Herbstkräuter gerade recht. Thymian macht zudem schwerere Speisen durch seine Bitterstoffe verdaulicher.
  • Chili, Kreuzkümmel und Ingwer: Diese Gewürze passen geschmacklich perfekt zu Herbstgerichten und besitzen außerdem eine stark wärmende Wirkung. Kreuzkümmel wirkt Blähungen entgegen und Ingwer als Immunstärker sowie antibakterielle Wunderwaffe ist ebenfalls – auch kulinarisch – sehr zu empfehlen.

Also, kein Grund zur Herbstmelancholie, tun Sie sich etwas Gutes und zaubern Sie ein Seelenwärmer auf den Tisch. Von meinen beiden persönlichen Herbstrezept-Favoriten ist die erste für bewusste Fleischesser, die zweite für die Veganer oder Vegetarier unter uns:

1. Saftiges Kürbisgulasch mit Zitronenschmand für 6 Personen

Herbstrezepte – herzhafte Genussmomente mit Kürbis

  • 2 große rote Zwiebeln
  • 1,5 Kilogramm Rindfleisch (z.B. aus der Schulter – natürlich am besten aus artgerechter Tierhaltung)
  • 1 Esslöffel Butterschmalz
  • 3 Esslöffel Tomatenmark
  • 2 Esslöffel Honig, z.B. Rewarewa
  • 250 Milliliter Weißwein, z.B. Sauvignon Blanc – der Beste kommt aus Neuseeland
  • 750 Milliliter Rinderfond
  • 500 Gramm Bio-Hokkaido-Kürbis
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 200 Gramm Schmand
  • Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Zwiebeln abziehen, fein würfeln, Fleisch von Sehnen und Fett befreien, in circa 2 Zentimeter große Würfel schneiden. Schmalz in einem großen Bräter erhitzen. Fleisch darin rundum kräftig anbraten, dabei mit Salz und Pfeffer würzen. Jetzt die Zwiebeln dazugeben, kurz mitbraten. Tomatenmark und Honig einrühren. Mit Wein und Fond ablöschen und auffüllen. Inzwischen den Kürbis entkernen, waschen und in circa 1,5 Zentimeter große Würfel schneiden. Nach einer Stunde Garzeit den gewürfelten Kürbis zum Fleisch geben und mitgaren. Zitrone waschen, abtrocknen und einen halben Teelöffel Schale fein abreiben. Frucht auspressen. Schnittlauch in Röllchen schneiden. Nun die abgeriebene Schale mit dem Schmand verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.

Gulasch nach 90 Minuten vom Herd nehmen, mit 2 Esslöffeln Saft der Bio-Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken und mit Schnittlauch bestreuen. Schmand separat reichen zur eigenen Dosierung. Dazu passen zum Beispiel Tagliatelle, Penne oder Reis.

2. Kürbiscremesuppe für 6 Personen

Herbstrezepte – herzhafte Genussmomente mit Kürbis

  • 500 Gramm Bio-Hokkaido-Kürbis
  • 2 Esslöffel Kokosöl
  • 1 große rote Zwiebel, geschält und gewürfelt
  • 2 Zehen Knoblauch, geschält und fein gehackt
  • ein keines Stück Ingwer
  • 500 Milliliter Gemüsebrühe
  • ein großzügiger Schuss Kokosmilch
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss gerieben
  • etwas Kürbiskernöl zum Garnieren und Würzen

Den Kürbis waschen, Stielansatz abschneiden, halbieren und die Kerne entfernen. Den Kürbis in grobe Würfel schneiden. Das Öl in einen großen Topf geben und Zwiebel, Ingwer und Knoblauch darin glasig braten. Dann den Kürbis zugeben und  Farbe nehmen lassen. Anschließend mit Brühe aufgießen. Kokosmilch unterrühren und für circa 8 Minuten köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist. Mit dem Stabmixer pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken und zum Schluss mit einigen Tropfen Kürbiskernöl servieren.

Mein Tipp: Bei beiden Herbstrezepten bleiben eine Menge Kürbiskerne übrig. Sie wegzuwerfen, wäre sehr schade, denn sie stecken voller blutdrucksenkender Omega-3-Fettsäuren und wichtiger Enzyme, die der Gesundheit sehr zuträglich sind. Hier ist mein Rezept, um aus den übrigen Kernen eine herzhafte Herbstknabberei zu zaubern. Sie macht wunderbar süchtig und stellt jede Chipstüte in den Schatten. Sie benötigen:

  • Kürbiskerne aus mindestens einem Hokkaido-Kürbis
  • Wasser
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Teelöffel Kreuzkümmel
  • 1 Teelöffel Curcuma
  • 1 Teelöffel Currypulver
  • 3-4 Esslöffel Oliven- oder Avocadoöl

Die ausgelösten Kerne in eine Schale Salzwasser geben und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag Kerne vom restlichen Fruchtfleischfasern befreien, aus dem Wasser nehmen und trocken tupfen. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Öl und Gewürze in ein Glas mit Schraubdeckel geben, die Kürbiskerne hinzugeben und schütteln. Auf dem mit Backpapier bestückten Backblech verteilen und etwa 20 bis 25 Minuten im Ofen rösten. Nach 10 Minuten einmal wenden. Ein wenig abkühlen lassen und fertig ist ein gesunder Herbstsnack, den Sie in einem luftdichten Schraubglas abgefüllt auch einige Wochen lagern können.

Mit diesen drei Herbstrezepten haben Sie nun Herzhaftes von kräftig bis leicht, um bewusst in den Herbst zu starten. Ein weiteres Kürbisrezept der neuseeländischen Art und weitere interessante Fakten zum Thema finden Sie auch in meinem Artikel: Kürbis: Powerbeere mit heilenden Kräften.

Ich wünsche Ihnen ganz viel Erfolg beim Zubereiten und natürlich eine winter-wohlige Mahlzeit! Auf Ihre persönlichen Vorschläge und Tipps zu Varianten der Rezepte freuen wir uns. Schreiben Sie uns gerne bei Facebook.


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