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Digital Detox: So gelingt Ihnen die analoge Auszeit

Wann haben Sie zuletzt einen Tag ohne Smartphone, Google und soziale Netzwerke verbracht? Eine Auszeit vom digitalen Alltag kann eine wahre Wohltat sein. Die Formel für mehr Entspannung und Ausgeglichenheit heißt Digital Detox. Mit diesen Tipps gelingt die Entgiftung vom permanenten Online-Sein.

Das kennen Sie mit Sicherheit: Das Smartphone vibriert und hat unweigerlich Ihre Aufmerksamkeit. Es könnte ja wichtig sein … Das führt zum Impuls, sofort zu reagieren. Dabei erzeugen die ständige Erreichbarkeit und Informationsflut der digitalen Welt puren Stress. Schon 1970 sprach der amerikanische Zukunftsforscher Alvin Toffler vom „Information Overload“, der Überlastung durch Informationen. Doch es gibt einen Ausweg aus der digitalen Reizüberflutung: Digital Detox heißt die Gegenbewegung, mit der Sie sich vom Online-Stress entgiften.

Entschleunigung für mehr Achtsamkeit und Entspannung

Um bewusst im Hier und Jetzt zu leben, kann ein Offline-Wochenende oder auch nur ein Tag wahre Wunder wirken. Lassen Sie Laptop, PC und Tablet aus, schalten Sie Ihr Smartphone auf Flugmodus oder kappen Sie zumindest die Internetverbindung. Sie werden erstaunt sein, wie viel Zeit Sie plötzlich für andere Dinge haben. Wie wäre es mit einem guten Buch in der Badewanne oder Hängematte? Auch ein ausgiebiger Spaziergang, Gartenarbeit und Sport an der frischen Luft sind ein guter Ausgleich zum hektischen Online-Alltag. Die digitale Auszeit sorgt nicht nur für Entschleunigung und Entspannung, sondern regt die Kreativität an und motiviert zu neuen Beschäftigungen.

Digital Detox: Urlaub ohne Smartphone, WLAN und Social Media

Für einen professionellen Digital Detox-Urlaub gibt es mittlerweile sogar eigene Reiseangebote. Ohne Internet und Hightech können Sie zum Beispiel in den urigen Gemäuern des italienischen Eremito Hotelito den Luxus der Einfachheit genießen. Einen Rückzugsort im Grünen finden Sie in der schwedischen Ferienanlage Urnatur, die zwischen Baumhäusern und Lagerfeuer am See zur Rückbesinnung einlädt. Die Crann Og Eco Farm, unweit der Westküste Irlands, verzichtet sogar auf elektronische Beleuchtung und verspricht mit ausgedehnten Naturtherapien einen Ausstieg aus dem digitalen Alltag. Doch auch ohne Reisekosten können Sie einem digitalen Overload vorbeugen, indem Sie im Alltag ein paar Gewohnheiten ändern.

Hotel Eremito in Italien

Digital Detox-Apps als Mittel zur Selbsterkenntnis

Ob neben dem Bett, beim Essen, Einkaufen oder im Büro: Das Smartphone ist ein ständiger Begleiter. Kurioserweise gibt es aber Apps, die dabei helfen sollen, den Handygebrauch einzuschränken. Quality Time, Menthal oder Offtime zeichnen auf, wie oft Sie das Smartphone aktivieren und was Sie damit machen. Am Ende des Tages folgt eine Bilanz, die bewusst machen soll, wie viel Zeit Sie mit dem Handy verbringen. Jetzt geht es daran, die digitalen Aktivitäten Schritt für Schritt zu reduzieren. Hilfreich ist, das Smartphone lautlos zu stellen und außer Sichtweite zu legen, damit Sie das Klingeln, Vibrieren und Blinken gar nicht erst in Versuchung bringt. Wer es konsequenter angehen möchte, lässt das Handy einfach öfter mal zu Hause. Oder haben Sie es in geselliger Runde mit Freunden, beim Joggen oder Brötchen holen jemals wirklich gebraucht?

Richten Sie sich Offline-Bereiche  ein

Der nächste Schritt für eine erfolgreiche Digital Detox-Kur ist eine häusliche Sperrzone für Online-Geräte – beispielsweise am Esstisch. Wer erholter und gesünder in den Tag starten möchte, sollte Smartphone, Tablet und Laptop auch aus dem Schlafzimmer verbannen. Studien haben ergeben, dass digitale Medien vor der Nachtruhe das Stresslevel erhöhen und zu schlechterem Schlaf führen. Wenn Sie Ihre Wecker-App durch eine analoge Uhr ersetzen, vermeiden Sie auch, dass Sie die ersten Minuten nach dem Aufwachen schon auf dem Smartphone herumtippen.

Nehmen Sie sich bewusst Zeit für digitale Aktivitäten

Online-Banking, E-Mails beantworten oder Shopping: Viele Alltagsaufgaben lassen sich schnell und einfach digital erledigen. Das muss aber nicht immer sofort sein. Notieren Sie sich Suchanfragen und To-dos, die Sie online erledigen möchten und legen Sie eine Zeit fest, in der Sie alles in einem Rutsch abarbeiten. Auch für Social-Media-Aktivitäten sollten Sie sich bewusst Zeit nehmen. Wenn Sie dazu neigen, aus Neugier durch Instagram, Twitter und LinkedIn zu scrollen, können Sie sich mit Programmen wie Freedom oder StayFocused selbst überlisten. Die Tools blockieren definierte Webseiten für eine bestimmte Tageszeit oder nach einer gewissen Nutzungsdauer.

Digital Detox Auszeit

Weihen Sie Ihr Umfeld ein, bevor Sie abschalten

Egal, ob Sie nur ein paar Stunden offline sind oder einen dreiwöchigen Digital Detox-Urlaub planen: Weihen Sie Ihr näheres Umfeld ein, damit niemand von Ihrer plötzlichen Offline-Zeit irritiert ist. Wenn Sie Sorge haben, während der digitalen Abstinenz bei dringenden Anliegen nicht erreichbar zu sein, können Sie den wichtigsten Personen eine Notfall-Nummer überlassen – mit der ausdrücklichen Bitte, Sie wirklich nur in Ausnahmefällen zu kontaktieren.

Das Wissen, nicht ständig erreichbar sein zu müssen, befreit, entspannt und macht auf Dauer glücklicher. Es lohnt sich also, wieder öfter den analogen Alltag zu genießen. Versuchen Sie es und gönnen Sie sich eine Auszeit vom Online-Sein!


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